KODEX DER JEDI
Für die Jedi in den Filmen gibt es folgenden Kodex, der uns Real-Jedi in seinen Grundfesten inspiriert
hat:
Gefühle gibt es nicht, Frieden gibt es
Unwissenheit gibt es nicht, Wissen gibt es
Leidenschaft gibt es nicht, Gelassenheit gibt es
Es gibt kein Chaos, es gibt Harmonie
Es gibt keinen Tod, nur die Macht
(
Odan-Urr)
Wir haben uns aber dazu entschieden, dass dieser Fünfzeiler nicht die Grundlage unserer
Ausbildung sein wird.
Denn dieser Filmkodex in seiner 'Rohheit' darf nicht als eins zu eins wörtlich übernommen werden; er ist
philosophisch zu verstehen und soll Gegenstand vieler Diskussionen und Erfahrungen sein. Die Gefahr
dessen besteht leider und solche Ungenauigkeiten, die sehr leicht ins Radikale abgleiten können, haben
bei anderen Lehren oft zu - auch blutigem - Zwist geführt.
Deshalb greifen wir auf eine verfeinerte Version des Kodex zurück, die sehr viel unmissverständlicher
vermittelt, was wir unseren Padawan und Rittern beibringen wollen, damit sie es sinnvoll in ihr reales
Leben integrieren können. Unser Kodex hebt sich von dem aus den Filmen auf den ersten Blick nur ein
wenig, aber auf den zweiten dann doch entscheidend ab:
Es gibt Gefühle, darum übe Frieden.
Es gibt Unwissenheit, deshalb wisse.
Es gibt Leidenschaft, deshalb übe Gelassenheit.
Es gibt Chaos, darum erstrebe Harmonie.
Es gibt den Tod, doch als Teil der Macht.
Diese Worte empfinden wir als lebensnaher, denn er basiert darauf, dass man das Positive gerade
dadurch erreicht, indem man das Negative erkennt und dadurch in den Griff bekommt - also kann ich
bewusst gelassen sein, weil ich Leidenschaft kenne, beispielsweise - während der Filmkodex sehr straff
auf das Erreichen des Positiven setzt, indem man das Negative zum Schweigen bringt - weil man also
Frieden hat, besteht keine Notwendigkeit für Emotionen.
Wer Episode I-III von Star Wars kennt, weiß, wieso die Version, in der man das vermeidlich Negative
unterdrücken soll, sehr problematisch ist. Gefühle gibt es nicht? Oh doch. Und sie bestimmen das Dasein
von uns Menschen zu einem sehr großen Teil. Sie wegzudrücken, anstatt zu lernen, wie man mit ihnen
umgeht, kann irgendwann nur in die Katastrophe führen. Das mag dramatisch klingen, aber wenn man dies zu
Ende denkt, trifft es sehr oft zu.
Sich selbst kennenzulernen und in die Tiefe der eigenen Persönlichkeit einzutauchen ist eine
Lebensaufgabe, die viele erst gar nicht angehen möchten. Dieser Weg und das Leben mit diesem Kodex ist
sehr anspruchsvoll. Darum ist es wichtig, dass dieses Fundament von Beginn an auf den richtigen
Voraussetzungen aufbaut.
OOJ: 04.05.2021